Let the Sunshine in!
Diese Exklamation fasst mehrere Bedeutungen zusammen. Als erstes das unbedingte Bedürfnis nach dieser wochenlangen Regenperiode einmal einen durchgehenden Sonnentag zu haben. Infolge davon grub ich meine Wollvorräte nach Garnen um, die wenigstens einen Wetterwechsel erahnen ließen, so einen Sonnenuntergang mit Abendrot, der schönes Wetter für den kommenden Tag ankündigt. Wir sind entzückt, heute schon den zweiten niederschlagsfreien Tag hintereinander zu haben.
Immer noch im Modus, vorhandene Garne aufzubrauchen, fand ich auch gleich drei Einzelknäule, die genau dafür gemacht waren: ein Strang ROWAN Fine Art in der abgebildeten Farbe Waxwing, ein Knäuel Schachenmayr select mit dem aussagekräftigen Farbnamen „Sunset“, sowie ein Knäuel Rödel Strumpf- und Sportwolle.
Insgesamt blieb nur wenig Garn übrig.
Vereint wurden die drei Garne mit dem Muster „Sunbeams“ von Damaris Keller. Das Muster ist gut beschrieben, fast zu gut. Man kann es mit beliebigen Garnen in beliebiger Größe stricken, dazu braucht man nur zwei Sockennadeln, denn die Strahlen-Partien werden in sich vergrößernden Streifen aneinander gestrickt.
Den von Damaris empfohlenen „Patentrand“ habe ich ca. 20cm mit dem „Tahiti“-Garn gestrickt, das sah aber scheußlich aus. Mag sein, dass es am Baumwollgarn gelegen hat.
Statt dessen habe ich einen Rand gestrickt, der wie ein Mini-I-Cord aussieht, nur mit zwei Maschen. Die letzten beiden Maschen werden wie zum Linksstricken abgehoben (Faden vorn), die ersten beiden – also dieselben Maschen – rechts gestrickt. Das gilt für den rechten Rand.
Wollte man den linken Rand auch so aussehen lassen, werden in der Hinreihe die beiden Maschen am Reihenende links gestrickt. Die ersten beiden Maschen der Rückreihe werden nacheinander wie zum rechts stricken abgehoben, der Faden liegt dabei hinter der Arbeit.
Auf die Bilder klicken vergrößert
Hier noch der dritte Aspekt für den Titel: Das Musikstück aus dem Musical „Hair“, ein Proteststück gegen den Vietnamkrieg, das auch von Milos Forman verfilmt wurde und sogar in Deutschland große Erfolge erzielte.
Strickdesigner Kaffe Fassett spielte ebenfalls in „Hair“ auf der Bühne, wie in einem seiner Bücher zu lesen ist.
Die deutschen Rock-Ikonen Nina Hagen und Udo Lindenberg nahmen sich ebenfalls des Titels „Aquarius“ an, der in „Let the Sunshine in“ übergeht.
Die Farben nach ca. 20 Sekunden ähneln frappierend denen der verwendeten Garne.