Alles im (grünen) Fluss
Ich hoffe, die Leserschaft ist gesund in 2016 gelandet. Für dieses Jahr wünsche ich euch in erster Linie Gesundheit, denn ohne diese macht der Rest auch keine große Freude.
Bevor ich euch zeige, was als letztes im vergangenen Jahr fertig geworden ist, ein paar Zahlen.
Statistiken werden ja immer zu Beginn und Ende eines Zyklusses gern genommen, und so präsentiere ich euch meine Auflistung des Wollverbrauchs der vergangenen Jahre, sofern noch nachvollziehbar. Erkennbar ist, dass der Umsatz sehr hoch ist, der Abgang aus dem Gesamtvorrat jedoch überschaubar. Am spektakulärsten war sicher die Reduzierung des Sockengarns auf 230g Restmenge.
Geschätzt anhand der Anzahl der Behälter hat sich die Wollmenge in den letzten neun Jahren ungefähr halbiert. Mein Vorhaben ist, den Gesamtabgang noch zu erhöhen. Dazu gehört es, die vielen wunderbaren Geschenkgarne einmal aufzubrauchen, und sie nicht nur zu lagern und sich daran zu freuen. Hierfür sind Projekte (für mich) geplant und sogar schon begonnen. Ich habe vor, viele meiner eher undefinierbaren Konengarne für Experimente zu verwenden, die auch verschenkbar sind.
Und natürlich gibt es auch Begehrlichkeiten: gerne möchte ich mir einiges von den Holstgarnen projektbezogen anschaffen, und für die Kunstwerke die im Platzbedarf anspruchslosen Venne-Garne kaufen. Projektbezogen ist das Zauberwort. Ich bin gespannt, was dabei heraus kommt. Ich hoffe, die Werkverkäufe in der Umgebung halten sich in Grenzen.
Wie man außerdem erkennen kann, habe ich insgesamt in diesem Jahr viel verstrickt. Das liegt nicht nur daran, dass etliche Meter über die Maschine gelaufen sind, sondern ich habe mir meine Strickzeit anders eingeteilt. Ich stehe früher auf und stricke bereits, bevor ich zur Arbeit gehe.
Später werden die Zugänge in 2016 gelistet. Ich habe einige Weihnachtsgeschenke noch gar nicht ausgepackt, von denen ich vermute, dass sie speziell für meinen Geschmack ausgesuchte Garne enthalten. Das hebe ich mir für den Nachmittag auf. An Weihnachten war es so hektisch, dass ich beschlossen habe, die Geschenke erst nach meiner Rückkehr vom einwöchigen Congress-Aufenthalt an Silvester zu öffnen. Hier angekommen, gab es erst einmal einiges abzuarbeiten und den ausgefallenen Schlaf nachzuholen. Ein dummer Infekt strapaziert den Körper außerdem und will auskuriert werden, so dass die rechte Stimmung nicht aufkommen wollte. Geschenke wollen gewürdigt werden, und so werde ich die Vorfreude bald beenden, indem ich die Päckchen aus dem Schrankfach befreie.
Das letzte Gestrick des Jahres war pures Genussstricken. Erinnert ihr euch noch an das eher langweilige Streifengehäkel? Das habe ich aufgetrennt und zusammen mit einem ausgemusterten Garn von Strickfreundin Renate zusammen zur Neptunia verarbeitet, die bei mir „All in Green Flux“ heißt.
Die Anleitung hatte ich zwar digital auf dem Congress dabei, kam aber für die letzten Elemente nicht dran, so dass ich eigenständig den Algorithmus fortführte. Die Rüsche ließ ich weg, damit ich aus dem restlichen Farbverlaufsgarn noch ein weiteres Projekt anfertigen kann.
Vom Farbverlaufsgarn wurden 140g benötigt, das einfarbige ROWAN Garn (reine Schurwolle) verbrauchte sich mit 200g, gestrickt wurde mit Nadelstärke 3,5 mm.
Für die Umrandung nahm ich das gleiche Krausrippenmuster wie für die einfarbigen Trennreihen.
Zum Maschenanschlag für Dreiecktücher von der Basis aus möchte ich noch etwas bemerken: ich nehme so gut wie nie den vom Designer vorgeschlagenen Anschlag, sondern immer den Circular Cast-On, mit dem man sowohl für die Runde als auch für das Hin- und Herstricken Maschen aufschlagen kann.
Damit gibt es weder Gnubbel noch Hubbel, und vor allem kein Gefrickel aus Seiten- oder sonstigen Maschen irgendwas heraus zu stricken. Das soll jetzt nicht die vorgeschlagenen Methoden abwerten, sondern eine weitere, sehr entspannte Möglichkeit aufzeigen.
Hier kann man gucken, wie es geht. Empfehlenswert für bis zu 12 Maschen in der ersten Reihe, sonst gibt es einen kleinen Bogen.