Ja, aber welche?
In diesem Jahr hatte die Richtung den Schwerpunkt zum gehäkelten Leinenmuster. Im letzten Jahr, in dem ich hier nur wenig gepostet hatte, tendierte meine Häkellust eindeutig dazu „C2C“ zu häkeln, also von Ecke zu Ecke. Darüber wird noch berichtet werden, das Jahr davor war von der Technik des Mosaikhäkelns dominiert.

Das gehäkelte Leinenmuster, im Angelsächsischen als „Moss-Stitch“ oder „Linen-Stitch“ bezeichnet, ist denkbar einfach und Anfänger*innen geeignet. Man braucht nur Luftmaschen und feste Maschen häkeln zu können.
Von der Textur her hat das Leinenmuster einen angenehmen Griff: es ist gleichzeitig fest und dicht, sozusagen verzugsfrei, als auch schmiegsam. Für Decken, Tücher oder Westen hervorragend. Dazu kommt: das Muster sieht auf beiden Seiten gleich (gut) aus, ist also reversibel nutzbar. Das macht es für Schals ideal, weil – im Gegensatz zu einer gehäkelten Fläche allein aus festen Maschen – die Ecken nicht rollen. Es ähnelt einem gewebten Muster, und diese Anmutung ermöglicht, sowohl mit Farbe, als auch mit Zu-und Abnahmen zu spielen und aus der unaufdringlichen Textur mit verschiedenen Farben expressive Muster zu erzeugen.

Für das Erlernen des gehäkelten Leinenmusters gibt es zahlreiche Videos auf der entsprechenden Plattform, so dass wir hier nicht näher auf die Technik eingehen.

Dieses Mal wurde das Leinenmuster für ein Dreiecktuch genutzt, das einer Pflegerin im Waisenhaus für die Nachtschichten gute Dienste leisten soll.

„Disha“ ist der Name des Dreiecktuchs auf Hindi, disha = दिशा = Richtung. Ein Zickzackmuster ais richtungsweisend zu sehen, ist mir noch nie eingefallen. Aber ja: die Zacken weisen in Richtungen.

Die indischstämmige Designerin Arunima Goel hat die Möglichkeiten des Leinenmusters genial ausgenutzt und im Dreiecktuch umgesetzt. Es ist auf englisch und sowohl als ausgeschriebene als auch als grafische Anleitung kostenlos zur Verfügung gestellt.

Das Leinenmuster ideal für die Komposition von Garnen aller Art, die Restekiste kann fast ohne Rücksicht auf Garnarten geplündert werden. Auch unterschiedliche Stärken kann man gut ausgleichen.
Ich habe nur die Anweisung für die Form genutzt, aber die Streifen nach Gutdünken gesetzt. Hierbei kamen 668g Spendenwolle aus zwei Quellen zum Einsatz, von Barbara und Ellen.
Das Muster ist so einfach, dass man nebenher Videos schauen oder lesen kann, ich werde es in jedem Fall für einen weiteren Schal verwenden, wenn diverse Reste angefallen sind.

Die Kante habe ich so gearbeitet, dass sie von beiden Seiten gleich gut aussieht. Dazu habe ich keine spezielle Anleitung genutzt, sondern eine Kettmaschenreihe an die Kante gehäkelt, die ich von beiden Seiten mit einer Runde halber Stäbchen behäkelt habe. Man sieht sie daher nicht mehr. Die halben Stäbchen wurden zusammengehäkelt, so dass eine geschlossene Blende entsteht.

 

Ich warte schon darauf, dass sich dieser schöne japanische Strauch weiter verfärbt, dass ich das nächste Projekt mit diesem Hintergrund fotografieren kann. Man muss ihn täglich im Auge behalten.

 

LanArta

4 Responses

  1. Liebe Michaela! Hier hat es mir der Rand besonders angetan, da hast Du eine tolle Idee gehabt! – Oh, und Deine Startseite ist jetzt übersichtlicher.
    Viele liebe Grüße von Annette

    • Vielen Dank!
      Mich hat immer wieder geärgert, dass die Formatierung nicht gestimmt hat, obwohl ich die Bildgröße des Titelbilds immer gleich skaliert habe. Dann habe ich festgestellt: die Überschriften verändern die Kachelgröße ebenfalls. Es gibt auch keine Stelle, wo man die Kachelgröße festlegen kann, nicht mal durch Umprogrammieren (jaja, die Kacheln …)
      Das neue Layout wird eine Weile getestet. Bisher bin ich auch zufrieden.

      Liebe Grüße

      Michaela

    • Liebe Damaris,
      vielen Dank für deinen Kommentar!

      Ich freue mich daran, immer wieder Neues zu entdecken und weiter geben zu können
      Liebe Grüße

      Michaela