Strickt sie überhaupt noch?

Oh, ja, obwohl es eher ein Anfangen vieler Projekte ist. Die Fertigstellung kann dann dauern.
Im Mai habe ich bei einer neuen Arbeitsstelle begonnen. Recht anstrengend und vielseitig. Mit täglichen 90 Minuten Fahrzeit, die ich selbst chauffieren muss. Den Tipp mit den Öffis kann man sich sparen: ein Weg dauert drei Stunden und die Anschlüsse klappen nur einmal täglich. Ich fahre durch den Schwarzwald und dabei über zwei Pässe, da ist nichts mehr mit Strickzeit, die ich vorher hatte.

Hauptsächlich stricke ich an zwei Sachen. Bei Renate hatte ich im Auto eine schöne wärmende Decke gesehen. Seit unserer letzten Inspektion geht die Heizung nicht mehr so gut wie zuvor, eine Kniedecke für die ersten Kilometer, die über beide Vordersitze reicht, wäre daher wünschenswert.
Ich habe daher das wärmste Schafwollgarn genommen, das es gibt, Isländische Schafwolle von Istex in der Qualität „Einband“ Es hat ungefähr die Stärke von Sockenwolle und schabt über den Zeigefinger wie eine Rundsäge.

Schnitt

Nach dem Waschen wird das Garn wunderbar flauschig. Ich habe es ausgewählt, weil ich die vorhandenen Reste aufbrauchen möchte und daran auch zeigen, wie die Struktur vor und nach dem Waschen aussieht. Dabei will ich euch zeigen, wie man die Decke weich und kuschlig wird.

Der Finger ist wieder verheilt, und es sind noch ca. 200g zu verstricken, bis die Decke fertig ist.

 

 

 

Sie wird nach diesem Muster, „Dusk“, genadelt, die Anleitung dient mir als Orientierung, die Streifenfolge entscheide ich nach vorhandenem Garn.
Ich bin gespannt, wie groß die Decke am Ende wird, alles ist momentan auf zwei Rundnadeln und lässt sich ohne umständliches Umschichten der Maschen nicht mehr ausbreiten. Man beginnt mit einem Quadrat, dann werden Maschen drumherum aufgenommen und nach außen weiter gestrickt. Momentan bin ich bei ca. 700 Maschen pro Runde.

innen

 

 

 

 

 

 

 

Das zweite Projekt, was sich gut mitnehmen lässt, ist der Renner „Hitofude“.
Hierzu verwende ich ein Garn, dass ich einmal von der Wollerey gekauft hatte und nach meinem Geschmack eingefärbt bekam. Dieses Garn war für ein ganz anderes Projekt bestimmt, was ich aber nach der Maschenprobe verwerfen musste.
Die Merasilk ist genau das Richtige für einen schönen Fall der Jacke, die ich mit langen Ärmeln anfertige. Die Jackenlänge werde ich so lange stricken, bis das Garn aufgebraucht ist. Die Farbe changiert von grün bis blau.

HitoHinten

HitoVorn

 

 

 

 

 

LanArta

7 Responses

  1. Jetzt hast Du mich angesteckt! Derdiedas wollte ich nämlich auch kaufen, und halte dich fest, mit der Einband verstricken… Würdest du das Garn empfehlen, oder doch was anderes?

     

     

    • Das ist aber ein Zufall!
      Ich hatte mich für das Garn entschieden, weil die Einband-Wolle ja sehr warm ist. Aber auch kratzig. Letzterem will ich aber zu Leibe rücken, was auch hier dokumentarisch festgehalten werden wird.
      Der Vorteil der Einband ist auch, dass sie nicht so fluddelig wird, sich also in alle Richtungen zieht. Ich erhoffe mir ein weiches lockeres Gewebe, das viel wärmende Luft speichert.
      Ich muss noch ca. 100g verstricken, bevor es ans Abketten geht.

      • Ja, gell?

        Ich bin sehr gespannt, wie dieser Cardigan ausfällt. Ich möchte gerne die Einband verwenden, eben wegen der Wärme, aber in der Anleitung schlägt sie eine Wolle mit leichtem Fall vor. Da muss ich noch abwägen.

         

        Die Schwiegermutter wünscht sich eine Lacejacke, und ich denke, das könnte sie werden… Für sie werde ich aber eine superwash Wolle verwenden, und es hat noch Zeit bis November.

  2. ja, die Pendelei. Ich beschwere mich in Zukunft nicht mehr ueber die 90 minuten, die ich 2x taeglich in den „Oeffis“ verbringe.

    Mir hat das Einband verstricken allerdings nicht so zugesetzt.

    • Ich fahre zum Glück durch eine Landschaft, in der andere Urlaub machen 😉
      Meine Feststellung: sogar innerhalb gleicher Farbpartie „sägen“ die Garne ganz unterschiedlich. Eines der Hellgrüns war scheußlich, das Dunkelbraun fast weich. Dennoch liebe ich das Garn wegen des „nachher-Effekts“.