Fähnlein Fieselschweif

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Wenn wir Mädels uns einmal im Jahr in Uder (Thüringen) zum Stricken treffen, haben wir auch immer ein gemeinsames Projekt geplant.  Die Leitung des Katholischen Bildungs- und Ferienhauses Eichsfeld ist sehr offen für das, was wir vorschlagen. Dieses Mal hatten wir freie Bahn bei der Gestaltung eines kleinen Pavillons. Wir entschieden uns für eine Wimpelkette ringsum.
Der Pavillon ist eine kleine Rückzugsstelle mit einem Mosaiktisch und Bänken drum herum, an der Pavillonwand angebracht. Hier sollte ein fröhliches Element das Häuschen verschönern, nebenan ist ein Spielplatz mit Rutsche, Balancebrücke, Hopsmatte und Slackline, so dass sich dort auch Kinder und Jugendliche aufhalten.

Noch vor dem Abendessen am Freitagabend präsentierten wir unsere mitgebrachten Exponate. Eine jede von uns hatte mehrere Wimpel gestrickt und gehäkelt, so dass wir fast 60 Stück hatten. Vorgabe war: ca. DIN A4-Größe mit einer Lochkante. Außerdem aus Synthetikgarn gearbeitet, damit die Wimpel durch Wind und Wetter nicht so ausbleichen. Synthetikgarn: üblicherweise wird es einem in den Supermärkten in erschütternd grellen Farben nachgeworfen, aber dieses Jahr – nichts. Gut, dass ich 200g gut abgelagertes Nylongarn von einer Frau aus unserem Ort geschenkt bekam, daraus entstand der I-Cord zur Befestigung an der Maschine. Über vier Stunden hatte ich 26m gekordelt, ich dachte, das ginge schneller. Zum Erwerb der anderen Garne betrat ich ein Geschäft, dessen Warenangebot zum großen Teil von kleinen Kinderfingerchen und ausgebeuteten Frauen im asiatischen Raum angefertigt werden. Und richtig: dort gab es auch Synthetik-Garn, aus den Niederlanden.

 

Mein Beitrag bestand aus Fähnchen und 26m Kordel

 

Als Zugabe fertigte ich noch einen Lampion nach eigener Überlegung

 

 

 

Für die Ringe schnitt ich die alten steifen Nylonkabel von Rundstricknadeln ab und umwickelte sie, nach dem Motto: recyceln und Geld sparen.

 

 

Am Sonntag gab es ein Highlight: Kerstin, die Chefin des Strickforums kam mit einer herrlich erfrischenden Zitronentarte und begleitete uns einen Nachmittag. Das Rezept habe ich auch einmal nachgebacken und völlig aus den Augen verloren. Hier hat es Kerstin zur allfälligen Verwendung zur Verfügung gestellt: Zitronen-Tarte.

Außerdem lehrte uns Margitta, wie Gäste einen Kuchen blitzartig verputzen, ohne Höflichkeitsstücke übrig zu lassen oder sich vor dem Vorwurf der Verfressenheit schützen wollen, indem sie nur zaghaft zugreifen.
Man schneidet den Kuchen – sofern schnittfest – in viele Margitta-Stücke, das ist in etwa die Größe von 2-3 Happen. Da zählt dann keiner mehr mit, wie viele Teile die Einzelnen verspachteln.

Karin brachte uns bei, wie man 16-zackige Sterne faltet. Faszinierend! Ich musste 10 Minuten nach der Ankunft zuhause meinem Mann zeigen, wie das geht. So ein Stern sieht von beiden Seiten attraktiv aus. Besonders gelungen fand ich, dass Karin anregte, alte Prospekte zu recyceln, zum Beispiel die dreifach gefalteten Flyer von vergangenen Veranstaltungen, die häufig nur weggeworfen werden. Durch die Grafiken auf den Prospekten kommen wunderbare Muster zusammen, man benötigt also kein teures Origami-Papier und keinen Klebstoff. Es eignen sich natürlich auch die quadratischen Papiere von Zettelblöcken. Eine Online-Anleitung habe ich für diesen Stern bedauerlicherweise nicht gefunden.

 

Hier meine beiden

 

 

Nun aber zum Hauptthema: die Bewimpelung der Gartenhütte. Die Bilder sind teilweise von Heidrun Liegmann, sie hat mir die Verwendung gestattet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Projekt für das nächste Jahr steht auch schon fest. Falls jemand ein gebrauchtes Katzenschutznetz für den Balkon übrig hat: immer her damit.

LanArta

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2 Responses

  1. Danke, Waltraud.
    Für den Balkon gibt es vielleicht ein filigranes Gestell aus Draht mit einem Dach, das wirkt nicht so wuchtig, wie eine Holzhütte.

  2. Diese tolle bewimpelte Hütte habe ich heute schon bei ravelry bewundert.
    Gefällt mir sehr gut, hätte ich zu gerne auf meinem Balkon.