Nachhaltigkeit
Diese Ärmelverlängerung war nicht der erste Auftrag, den Elisabeth mir gegeben hatte. Wie Ärmel so verlängert werden können, dass es nicht wie drangestückelt aussieht, habe ich hier schon einmal gezeigt.
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Dieses Mal war es nicht so einfach. Den gleichen Farbton zu finden war unmöglich, dann hätte es tatsächlich wie verzweifelt angefrickelt ausgesehen.
Ich schlug Elisabeth vor, die Verlängerung in einer Kontrastfarbe zu stricken, diese jedoch auch an den anderen Kanten erscheinen zu lassen. Elisabeth beschaffte also zwei Brauntöne, die leider nicht stark kontrastierten. Nun ging das Ausprobieren los. Das Käntchen ringsherum war bald gefunden und gestrickt. Bei der Ärmelverlängerung wollte ich etwas Außergewöhnliches machen:
- Verlängerung des Rautenmusters, es sah nicht gut aus.
- Zweifarbiges Bündchen in Längsstreifen: passte nicht zum Stil des restlichen Pullis.
- Zopfmuster weiterführen: das verläuft am Unterarm. Hier kam dann die Überlegung: Bündchen abtrennen? Oder an das Ärmelbündchen dranstricken? Diese Überlegung beschäftigte mich einige Tage. Dann entschied sich: das Bündchen bleibt dran, weil es auch an allen anderen Kanten so ist. Daran kommt die Kante und das kleine Kästchenmuster, Abschluss wieder mit Kante.
Von hochtrabenden Überlegungen wurde immer weiter abgespeckt. Nicht, weil das andere zu komplex war, sondern, weil es zu weit vom ursprünglichen Charakter der Jacke wegführte.
Die Ärmelverlängerung hat Elisabeth begeistert, ebenso, wie das chanelartige Käntchen ringsum. Dann fiel ihr ein: lang genug ist die Jacke auch nicht. Also nochmal ran an die Nadeln.
Das sieht aus, als wäre es immer so gewesen. Prima gelöst!
Liebe Grüße
Andrea
Vielen Dank, Andrea, das ist ein großes Lob!