Matratzig

Erinnert sich jemand an die phantasievollen alten Matratzenmuster? In meiner Kindheit gab es diese dreiteiligen Polster, die so schwer und unhandlich waren, dass die Hausfrau wuchten musste, um das wöchentliche Wenden und Umschichten zu bewerkstelligen. Ein besonderes Qualitätsmerkmal waren die Sprungfedern, die das Absacken der Füllung verhinderte, deren Bestandteil Rosshaar war, falls die Konsument:innen begütert genug waren, sich diese leisten zu können. Die Muster der Bezüge dieser dreiteiligen Matratzen vor der Latex- und Kaltschaumära waren zumeist grün oder blau mit Blumen- oder Ferdernmustern in hellem beige oder weiß. Warum man so viel Mühe darauf verwandte, Matratzenbezüge zu bemustern, entzieht sich meiner Kenntnis, und ich habe auch diesbezüglich nicht recherchiert. Ich habe mich schon als Kind darüber gewundert, kam doch zusätzlich noch ein sog. Matratzenschoner darauf und die Leintücher. Seinerzeit waren sie noch nicht aus Jersey, sie hießen auch nicht Spannbetttücher und waren entgegen ihrem Namen nicht aus Leinen. Im Sommer bestanden sie aus weißer Baumwolle, bös bügelintensiv, im Winter aus aufgerautem Baumwoll-Flanell. In jedem Fall konnte man den Matratzenbezug so selten sehen, dass die ausgeklügelten Bemusterungen im Grunde keine Rolle spielten.

Vor diesen Wirtschaftwunder-Matratzen gab es eher flache Bettauflagen auf den Sprungfedern, mit etlichen Quernähten, damit die Füllung nicht verrutschte. Sie waren bettgroß und ähnelten den Futons. Das Design bestand aus diesem typischen Streifenmuster, oft auch in hellbraun-hellbeige oder blau-weiß. Alle älteren Verwandten hatten solcherart gestreiften Matratzen.

Bildquelle nicht bekannt

Als ich dieses Deckenmuster in Patentstricktechnik sah, erinnerte es mich unmittelbar an die Streifenmatratzen meiner Kindheit.

Passendes Garn war vorhanden, und ich machte mich an das vergnügliche Design.

Damit die Decke nordisches Flair bekam, fertigte ich noch eine entsprechende Umrandung. Wie zu erkennen, ist die Decke beidseitig nutzbar. Sie kommt zu den Spendendecken.

LanArta

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