Spielkram – und von ChatGPT verzapfter Unsinn
Neulich brauchte ich ein Mitbringsel, und da es sommerlich sein durfte, machte ich zwei Windspiele, also Windspinner.
Die beste Anleitung für mich ist von Tuula Maria, und ich verrate auch, warum: die dritte Runde verwendet bei den Zunahmen Luftmaschen, was die Spirale leichter macht und sich besser drehen lässt.
Windspinner hatte ich 2021 bereits nach verschiedenen Anleitungen gehäkelt, aber nicht darüber berichtet.
Meine Erfahrungen lassen sich so zusammenfassen
- Die Windspinner nicht zu lang machen, maximal 70cm
- als Aufhängung eine möglichst dünne und haltbare Schnur nehmen, zB Gardinenschnur oder Maurerschnur
- Die Aufhängeschnur eher länger, dann dreht es sich besser und länger
- Gewicht unten dran, stabilisiert bei stärkerem Wind und lässt gleichmäßiger drehen.
Viele Anleitungen empfehlen als Anhängsel Quasten, Perlen oder Schnickeldis. Ich habe “Perlen” und “Scheiben” gehäkelt, in die Perlen habe ich einen kleinen Stein eingelegt.
Von Windeiern kann man sprechen, wenn man diesen Beitrag “Zukunft des Häkelns: Trends, Technologien und Innovationen im Häkelbereich” über das Häkeln liest. Judith hatte ihn mir zukommen lassen, und ich habe mich kräftig darüber amüsiert, welchen Unfug man mit ChatGPT zur Verblödung der Gesellschaft treiben kann. Fängt schon damit an, dass das Beitragsbild ein Knäuel mit Stricknadeln zeigt.
Der sog. “Autor” heißt angeblich Erzsébet Fülöp und treibt auch auf zahllosen anderen Plattformen mit Chat GPT sein Unwesen, mit geföhnter Ahnungslosigkeit vom Thema und ungetrübt von Sachwissen. Ich habe den Artikel unter die Lupe genommen und recherchiert, ob es tatsächlich im Zusammen mit Häkeltechniken 3D-Drucker zum Einsatz kommen.
Zitat aus dem Artikel
Ein weiterer Vorteil des Einsatzes von 3D-Druckern im Häkelbereich ist die Möglichkeit, maßgeschneiderte Häkelstücke zu erstellen. Individuelle Anpassungen und personalisierte Designs können einfach umgesetzt werden, um den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben der Häkelfans gerecht zu werden.
Darüber hinaus ermöglicht der Einsatz von 3D-Druckern im Häkelbereich eine schnellere und effizientere Produktion. Aufwendige Häkelarbeiten, die normalerweise viel Zeit und Geduld erfordern, können durch den Einsatz von 3D-Druckern automatisiert und beschleunigt werden.
Insgesamt bietet der Einsatz von 3D-Druckern im Häkelbereich ein breites Spektrum an Möglichkeiten und eröffnet neue Wege für die Kreativität und Innovation im Häkelhandwerk.
Ähnlichen Quatsch können wir im gesamten Bericht lesen.
Immerhin habe ich bei meinen Überprüfungen eine Pressemitteilung gefunden, wonach ein Häkelautomat entwickelt wurde.
Ich freue mich dran, dass Häkelarbeiten immer noch durch reine Handarbeit und nicht industriell angefertigt werden können.
…. aber übrigens: Erszebet Fülöp ist ein ungarischer Name – Elisabeth Fülöp sozusagen
Herrlich! Dieser Artikel übers Häkeln ist ja so eine gequirlte braune Masse…..
Mich macht das halt dahingehend nachdenklich, weil wir in der Lage sind, diesen Artikel zu entlarven – aber wenn es um andere Themengebiete geht, wo ich mich nicht auskenne, kann man mir wirklich inhaltlichen Müll unterjubeln…
ach übrigens, komm mich doch mal besuchen mit einem Windei-Mitbringsel 😉
Ja, du hast völlig Recht: bisher erkenne ich noch jeden ChatGPT-Schmonzes, aber die überwiegende Bevölkerung vermutlich nicht.
Diese Elisabeth nimmt sich tatsächlich zig Themen vor, die sie mit Belanglosigkeiten befüllt.
Ich habe noch weitergeforscht: die Plattformen werden von einem Unternehmen gestellt, das Suchmaschinen-Optimierung betreibt (SEO).
Das lässt vermuten, dass möglichst viele Begriffe in einem Artikel das Ranking ansteigen lässt. Anders gesagt: die Inhalte sind völlig belanglos, Hauptsache, die Begriffe kommen oft genug vor, damit sie von Suchmaschinen erfasst werden.
Das kann man mit “Häkeln” ebensogut machen wie mit “Käseschnitzel”.
Den letzten Satz verstehe ich jetzt als direkte Einladung. Ich sprech mal mit dem Sohn, vielleicht lässt sich da was abstimmen.