Kämmchen über Kämmchen

Benutzt man eigentlich noch diese Lockenkämme mit wenigen Zacken? Ich habe einmal in einem Kostümverleih ausgeholfen, da wurden die Lockenperücken damit gekämmt und geordnet. Mich hatte die Natur mit sehr feinem, sehr glattem Haar ausgestattet, Lockenkämme gehörten nicht zur Grundausstattung. Im Gegensatz zu heute war für mich die Frisurauswahl ziemlich überschaubar: lange Haare, die notwendig waren, um sie für den Sport aus dem Gesicht und dem Nacken zu haben, die konnten hochgesteckt werden.
Kurze Haare: damit haben mich meine Eltern gequält, ich musste immer zum Herrenfriseur, bei dem einem eine kratzende Krepp-Manschette um den Hals gelegt wurde, bevor in endloser Schnippelei ein unkleidsames Ergebnis erschien. Der Seitenscheitel hielt auch nur mit Frisiercreme. Schulterlang war das Haar, als meine Eltern den Widerstand aufgaben, weil ich mir die Haare wachsen lassen wollte, so ab 13 Jahren ungefähr.
Da habe ich es mit einer Rundschnitt-Frisur ausprobiert. Ewig die Haare über die Rundbürste nach innen geföhnt, nach exakt 23 Minuten waren die Haare wieder stratzglatt, eine Seite hat sich leicht nach außen gebogen. OK: es gab „Drei-Wetter-Taft“, ein Haarspray, das die Haare betonartig fixierte, so dass man sich bei einem Sturz vermutlich eher das Haar anstatt ein Bein brach. Die Werbung für dieses Haarspray ist unvergessen. Wer diese Werbung als Kind nahezu täglich im vorabendlichen Familienfernsehprogramm sehen musste, bekommt die Erinnerung nur mit einer Therapie wieder weg. Leider gibt es nur noch Werbeclips aus den 80-ern, dabei waren die dauergewellten und auftoupierten Frisuren der 70-er viel sehenswerter. Die Clips erzählten ganze Geschichten.

Zurück zu den Kämmen. 63 Quadrate braucht es für eine Decke aus Spendengarnen. Bis sie fertig ist, dauert es noch eine Weile, hier ein Sneakpeek.

Orientiert habe ich mich an der Anleitung Happy Blanket von Camilla Guggenheim. Allerdings habe ich die verkürzten Reihen mit Doppelmaschen gearbeitet. Die Anleitung gibt vor, die Decke modular am Stück zu stricken, ich bevorzuge jedoch einzelne Quadrate, damit ich auch unterwegs dran arbeiten kann. Den in der Anleitung vorgesehenen Rand lasse ich weg, da ich nicht abschätzen kann, wie weit die Garnmenge ausreicht.

LanArta