Die besten Vorträge kostenlos im Netz
Ja, es gibt ein mediales Leben jenseits von Youtube oder Vimeo.
Ich bin fernsehfrei und habe somit Zeit für sinnvolle Dinge. Gerne darf man jetzt lachen, denn man kann auch die Freizeit ohne Fernsehen mit allerhand dummem Zeug füllen. Und am Rechner jede Menge Zeit verplempern.
Als gelernte Kommunikationswissenschaftlerin habe ich dann auch genügend fundierte Argumente gegen das Unterhaltungsmedium, das ich mit meinem Rundfunkbeitrag leider mitfinanzieren muss, obwohl ich es seit Jahrzehnten nicht nutze. So wie die Eltern, die ihre Kinder auf Privatschulen schicken und trotzdem das allgemeine Schulsystem mitfinanzieren, aber das ist ein anderes Thema, wiewohl es viele Parallelen gibt.
Fernsehfrei heißt nicht medienfrei oder informationsfrei oder unterhaltungsabstinent.
Anstatt eines Fernsehapparats, der die Wohnzimmergeometrie beherrscht, hängt bei uns ein kleiner Projektor an der Decke, mit dem wir jegliche filmischen Beiträge in einer Größe von + 2m Breite genießen können. Und zwar in einer Bildqualität, die kein Fernseher liefern kann. Wenn die Wand nicht als Projektionsfläche gebraucht wird, hängt da ein Bild.
Gerne schaue ich mir die Videos an, die ich bei Craftsy gekauft habe, eine Handarbeits- und Handwerksplattform, auf der man bei bekannten und kompetenten Meister*innen ihres Fachs an Schulungen teilnehmen kann. Jederzeit unabhängig von einer „Sendezeit“. Dem Terror der Einmaligkeit zu unterliegen oder umfangreiche Befüllung von Speichermedien ist hierzu nicht notwendig.
Es gibt auch umfangreiche andere Möglichkeiten, sich online zu bilden, auf die ich nicht eingehen will, jede(r) hat sicher seine Lieblingsplattformen. Eine von meinen ist TED Talks. Über TED Talks kann man auf Wikipedia nachlesen, wie die Videos im einzelnen zustande kommen. Das Vorteilhafte: die spannenden Vorträge über die Themenbandbreite von Technologie, Entertainment und Design, Business, globale Themen, Kultur, Kunst, Soziales und Wissenschaft werden nicht nur von Leuten vorgetragen, die wissen, wovon sie sprechen, sondern sind auch mit deutschen (und anderssprachigen) Untertiteln versehen dazu unten in der Videoleiste auf „Transcript“ klicken, so dass auch nicht englisch Sprechende die Darbietungen genießen können. Ich gucke gern in Englisch, damit ich meine Sprachkompetenz nicht verliere.
Warum ich so darauf abhebe? Nicht um meine Bildungsbeflissenheit zu dokumentieren, sondern um anderen ebenfalls das Vergnügen an teilweise witzig und fast immer spannend dargebotenen Themen zu ermöglichen. Einfach anmelden, und man bekommt täglcih das Thema des neuesten Vortrags zugesandt.
Zum Beispiel auch an Handarbeitsthemen.
Hier spricht Margaret Wertheim über die Schönheiten eines Korallenriffs und meint damit ein Gehäkeltes Korallenriff
Klick auf TED unten rechts führt zum Video. Leider lässt sich dieses Format hier nicht einbetten.
Oder der TED Beitrag von Daina Taimina über die hyperbolische Geometrie. Klingt schlimmer als es ist, und die vielen Bilder und Beispiele erschließen die hyperbolischen Kunstwerke, die ein Faktum sichtbar machen, das bis dahin nicht durch Modelle dargestellt werden konnte. Also Häkeln als die Möglichkeit, geometrische Theorie praktisch sichtbar zu machen, bunt und wunderbar. Zur Hyperbolgeometrie mache ich sicher noch einen Beitrag.
Hier klappt’s mit dem Anklicken, diese Version gibt es auch auf Youtube.
Der neueste Handarbeitsbeitrag ist von Magda Sayeg, der „Erfinderin“ des Yarnbombings.
Falls das Video sich nicht starten lässt, einfach den Link oder das rote TED anklicken.
Einer meiner Lieblingsvorträge ist vom Schweizer Ursus Wehrli „Kunst aufräumen“. Das Schweizer Englisch ist zum Wiehern, Ursus Wehrli macht darüber auch selbst Scherze. Auch ohne Englischkenntnisse ein optischer Genuss. Einfach wieder auf TED im Bild klicken.