In letzter Minute …

… wurde das Geburtstagsgeschenk für meine Mutter fertig. Das einzig Gute an dieser komplett überteuerten Anleitung ist, dass ich nun bereits das zweite Modell davon anfertigte. Dazu gleich mehr.

Die Körperteile und Arme hatte ich bereits im Juli auf dem Handstrickapparat erstellt und wollte sie auf der Hin-und Rückfahrt zu meiner Fortbildung in Köln zusammennähen, sowie die Bündchen von Hand anstricken. Allerdings fiel ich jedesmal dornröschengleich in tiefen Schlaf und musste daher zwei Tage lang einen zügigen Endspurt einlegen. Fehlte gerade noch, dass ich fast vergessen hätte, vor dem Einpacken als Geschenk Bilder zu machen. Daher ist die Qualität etwas betrüblich.

Das Muster von Helga Isager kostet fast 8 € und gibt es hier auch auf deutsch. Die Anleitung ist auf einer einzigen Seite zusammengefasst und hat nicht einmal eine Schnittzeichnung mit Bemaßung. Diese rechnet man sich anhand der Maschenprobe und mittels Dreisatz dann aus. Sogar für mich, die ich ausufernde Anleitungen nicht ausstehen kann, ist diese Modellbeschreibung mangelhaft. Eine bemaßte Schnittzeichnung ist für mich der Kern einer Anleitung für Oberbekleidung.
Der hintere Teil der Tunika ist schmaler als der vordere. Die vielen Maschen werden mit dem Kragen zusammen gehalten. Die Machart ist im Raglan-von-oben-Stil. Man beginnt mit dem Kragen und strickt die erforderlichen Maschen heraus.
Dann wird unterteilt in Vorder-und Rückenteil, sowie Ärmel. In Runden geht es dann weiter. Isager strickt die kraus-rechts-Bündchen in Runden. Allerdings sieht der Rundenwechsel noch scheußlicher aus, als meine Technik des Zusammennähens, und so habe ich die Bündchen in Rechtsreihen gefertigt und zusammengefügt. Die Bündchen habe ich alle mittels Italienischer Abnähkante gearbeitet.

 

Die Olive – daher wohl der Name – ist am unteren Bund zusammengenommen, um ein Ovoid zu erzeugen. Fülligere Damen sehen damit aus, wie ein Ballon, daher habe ich den Saum in einer schmeichelnden A-Linie auslaufen lassen. Ich habe die Teile auf herkömmliche Art von unten anfangend gestrickt.

Schmeichelnde A-Linie für die Frau von Format

Der Schnitt und die Technik der Raffung ist schmeichelhaft für alle möglichen Schulterbreiten. Bei schmalen abfallenden Schultern gibt es etwas Form, bei breiten Schultern nimmt es den Body-Builder-Eindruck etwas heraus.

 

Unterschied in der Garnbedruckung

Als Garn nahm ich Schachenmayr Egypto cotton color in der Farbe 87. Das Garn ist hervorragend für den Strickapparat geeignet. Für die Bündchen gab es noch Baumwolle in gleicher Lauflänge, die ich einmal bei Lanartus gekauft hatte.
Wermutstropfen: obwohl alle Knäuel im zugeschweißten 500-g-Paket die gleiche Farbnummer hatten, fielen zwei Knäuel aus dem Rahmen, was mir aber erst nach dem Stricken auffiel. Glücklicherweise zeigten sich die Ärmel gestreift, nur am Rücken fällt der Unterschied auf. Insgesamt wurden 470g Garn verstrickt, für Baumwolle ein echtes Leichtgewicht.

Einmal möchte ich die Olive noch von oben gestrickt ausprobieren, für mich, als knielanges Kleid.

 

So sehen die zusammengenähten Kanten aus. Den Versatz beim Rundstricken sieht man bei mir deutlicher. Das Stricken ist auf jeden Fall viel entspannter, wenn man in Reihen strickt.

LanArta

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2 Responses

  1. Hallo Michaela, ich bin schon vor längerer Zeit dazu übergegangen, bei handgefärbten oder Multicolor- Garnen immer alle zwei Reihen das Knäuel zu wechseln, egal wie gleichmäßig die Knäuel oder Stränge aussehen. Manchmal arbeite ich auch mit drei Knäueln und wechsle in jeder Reihe. Vorteil: Man hat, wenn man z.B. für die Armausschnitte abkettet, immer einen Faden auf jeder Seite parat.

    Zahlreiche Grüße, Kerstin

    • Hallo, Kerstin,

      oh, Mann! Wieso bin ich nicht auf diese Idee gekommen? Wo ich doch sogar einen Farbwechsler habe?
      Ja, man kann es sich unnötig schwer machen.
      Danke für den Hinweis! Da ich Reste dieses Garn und andere Multicolor-Wolle demnächst wieder verarbeite, kann der Tipp gleich zum Tragen kommen.

      Grüße nach Thuringia

      Michaela

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