Im Dutzend erschreckender

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Anna beklagte sich kürzlich, sie könne sich nicht zwischen vier angefangenen Strickstücken entscheiden. Das motivierte mich, meine Strickumgebung aufzuräumen.
Nadeln wurden sortiert (über einhundertzwanzig Rundstricknadeln über 30 Jahre angesammelt), und ein großer Teil für meine beiden Workshops im Sommer bereit gelegt, wo sie auch verschenkt werden.  Diejenigen mit geknickten Seilen und abgestumpften Spitzen wurden gleich entsorgt. Man konnte daran gut erkennen, wie sich im Lauf der Zeit die Seildicke und die Befestigung am Nadelteil geändert hat, eine Historie der Nadelentwicklung sozusagen. Eine Nadel mit geflochtenem Seil aus den 50-ern, von meiner Tante geerbt, war auch noch dabei. Leider stand ein Draht ab, an dem sich die Wolle immerzu verfing ansonsten habe ich mit der Nadel gern gearbeitet. Nadeln mit zu kurzen Nadelenden flogen auch raus, weil sie sich nicht richtig halten lassen und Krämpfe im Handballen erzeugen.

Ich stricke fast ausschließlich mit Metall, weil ich als Feststrickerin das Gewabbel von Holznadeln nicht ausstehen kann, auch das teilweise schwere Gleiten stört mich. Auch Interchangeables, also solche, wo man die Spitzen an die Seile schraubt oder klickt, kommen mir nicht mehr ins Haus, mir dröseln die Schraubbefestigungen immer auf. Jeder, der mit Mechanik zu tun hat, weiß, dass gleichmäßige Bewegungen zu Lockerungen führen. Letztlich habe ich die Nadeln dauerhaft mit Sekundenkleber fixiert. Wer einmal vierhundert Maschen eingesammelt hat, weiß, was ich meine.

Außerdem behinderten mich die oft mies gearbeiteten Übergänge zwischen Holz und Hülse, an denen das Garn immerzu hängen blieb. Ich habe etliche nachschleifen müssen, im Grunde eine Arbeit des Herstellers und nicht des Kunden. Nach dem Kaputtgehen von insgesamt sieben Nadeln habe ich den Rest des Systems verschenkt. Ich stecke meine Zeit lieber ins Stricken als in Nadelumtausch oder Nacharbeit, damit sie den vorgesehenen Gebrauchswert auch erfüllen.
Ich bin also bekennender Metaller mit fester Verbindung von Seil und Nadeln, wobei ich auch Alunadeln gern verwende. Einen Test werde ich noch mit Karbonnadeln durchführen, aber jeder andere Schnickschnack darf von Fachkundigeren als mir gekauft werden.

 

 

Ich bewahre meine Nadeln nach Stärken geordnet in einem Rolletui von Boesner auf, das ich an die Tür hänge. Nur meine 3m lange Nadel liegt eingerollt in einer Schachtel.

So habe ich schnellen Zugriff und sehe auch gleich, wie viele Nadeln von einer Sorte gerade frei sind.
Wie man sieht, ist das Teil ursprünglich für Bleistifte gedacht. Ich sollte noch ein Exemplar für die Spielnadeln anschaffen.

klein
Die vorhandenen Garne wurden gleich mit- und umsortiert, jedoch nicht gewogen. Das mache ich dann, wenn sie nach draußen kommen, um in der stärksten Sonneneinstrahlung eventuelle Mottenlarven auszudörren.

Nebenbei fand ich zwölf angefangene Strickstücke in verschiedenen Fortschritts-Stadien, davon eine Häkelarbeit. Meine Herrn! Das hätte ich nicht gedacht. Gerade war ich im Begriff, noch ein dreizehntes Projekt anzufangen und musste feststellen, dass mir dazu das Garn fehlt 😯 . Unfassbar! Aber dem ist vielleicht mit Überfärben von vorhandenem Garn abzuhelfen.

Von Kerstin bekam ich wunderbares Leinengarn, und ich habe mir gleich vor Begeisterung noch etliche Stränge dazu gekauft, und zwar bei einem DaWanda-Shop, sehr zuverlässig. Beim Sortieren war ich schon fast dabei, Garn für ein Projekt heraus zu suchen.

Trotz des Drangs, Neues anzufangen, will ich bis zum Jahresende mindestens ein Projekt pro Monat fertig stellen.
Ich strebe an, noch im Juni #1/12 abzuschließen.

LanArta

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2 Responses

  1. Lustig – auch ich stricke fast nur mit den festen Metallrunstricknadeln und bei arevic habe ich auch schon mehrfach bestellt. Im Gegensatz zu dir habe ich aber gestern noch was Neues angefangen: Shleeves aus Leinengarn von arevic. Mal sehen, wie gut Anleitung und Garn zusammenpassen…

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