Zum ersten Advent

Allerorten wird über Weihnachtsgeschenke nachgedacht, und die vorweihnachtliche Hektik ist in vollem Gang, wie ich beobachten kann. Gestern hat eine wahre Armada von Besuchern Richtung auf Freiburg genommen. Dort hat der Weihnachtsmarkt begonnen, und die Leute haben ihr Gehalt dem Konsum preisgegeben.

Ich habe gestern an die vierzig Päckchen eingewickelt und dazu fünfeinhalb Stunden benötigt. Für die Päckcheninhalte habe ich kaum Geld ausgegeben, viel Selbstgemachtes, vieles aus alten Spielsachenbeständen und Büchern meines Sohnes, das nun an die Nichten und Neffen übergeht. Von den aufgehobenen Sachen konnten schon viele Weihnachtsfeste und Geburtstage bestritten werden, und die Kinder verwenden stolz die Sachen von ihrem bewunderten Cousin. Aber demnächst ist alles aufgebraucht. Einige wenige Sachen, wie Bastelzubehör habe ich schon unterm Jahr gekauft im Hinblick auf kreative Beschäftigungen der Kinder, die zum Glück von der passiven Elektronikberieselung noch nicht abhängig sind.

Die „Hauptgeschenke“ wurden noch nicht einmal in Angriff genommen. Oder doch: Der Vater ist passionierter Skifahrer, er bekommt eine DVD über gelenkschonendes Skifahren, er liebt diese Serie.
Für die Mutter soll noch etwas gestrickt werden, ebenso für Sohn und Ehemann.

25 Geschenke stehen noch aus, alle selbst gemacht, zumindest die Vorarbeit. Gut die Hälfte davon wird verschickt. Ich bin noch nicht im Stress und werde mich auch nicht hinein zwingen lassen.Ich bewundere meine Schwiegermutter, die ganz andere Projekte stemmt. Sie kümmert sich mit einer Freiwilligengruppe um Obdachlose, und davon hat es in Freiburg eine Menge. Sie bastelt mit ihnen, sie bereitet ein großes Adventsfest für sie vor, sie packt unzählige Päckchen, jeder bekommt mindestens ein Geschenk und eine Kerze.

Besinnlich wird es allerdings hier auch nicht, dafür sorgt schon, dass ich täglich zwölf Stunden außer Haus bin. Mein angefangenes Strick-Projekt muss daher zugunsten der adventlichen Vorbereitungen erst einmal zurück gestellt werden.

Wir sind zu Weihnachten nicht einmal zuhause. Wie seit Jahren werden wir zu einem großen Kongress mit ca. 7000 Besuchern fahren, wo wir Freiwilligenarbeit leisten und Workshops anbieten.Bei mir wird das ein Anfängerkurs im Stricken sein und ein Vortrag über nichteuklidische Geometrie (Hyperbole) mit anschließendem praktischen „Hands-on“.

Am Heiligabend-Nachmittag bieten wir ein Weihnachtskaffeetrinken für die engere Familie an. Danach fahren wir mit dem Nachtzug los und können nach der Ankunft morgens die Weihnachtsmesse im Dom besuchen.

Frühmorgens an Silvester werden wir wie ausgewrungen wieder zuhause ankommen, rasch ein paar Vorräte einkaufen, die Waschmaschine in Gang setzen, und dann ein paar Stündchen dem Jahreswechsel entgegen dösen.

 

 

LanArta

3 Responses

  1. Hut ab vor dem, was Du alles machen wirst. Hast Du denn dann wenigstens Anfang des Jahres die Möglichkeit einer Erholungsphase?

     

    Liebe Grüsse

    Andrea

    • Vielen Dank, Andrea,

      so bewundernswert ist das gar nicht. Gestern im Wohnzimmer meiner Schwiegermutter konnte man sehen, wie zu zweit für 150 Obdachlose gebastelt und eingepackt wurde. Nebenbei bemerkt hat sich die Schwiegermutter die Hand verstaucht und eine Schiene an.

      Ja, am Anfang des Jahres habe ich frei bis zum fünften, da gehe ich wieder zur Arbeit. Ich glaube, bis dahin werde ich richtig faul sein es mir richtig gemütlich machen 🙂
      Dir eine schöne Vorweihnachtszeit!
      Michaela