Hat sich ausgepockt
Das plastische Stricken in modularer Form hatte einen hohen Spaßfaktor und war ein überschaubares Projekt, weil von dem Garn nur zwei 150-g-Knäuel vorhanden waren. Übrig blieb – nichts, vielleicht ein Meter.
Die Schulterstola wurde von zwei Seiten begonnen. Das Original sieht an den beiden Enden eine Schräge vor, und man näht die glatten Seiten aneinander. Wobei „glatt“ nicht der richtige Ausdruck ist, die Module bestehen aus ausgeschnittenen Rauten.
Da ich nicht so viel Garn hatte, um eine lange Stola daraus machen zu können, habe ich die beiden Teile über Eck zusammen gefügt, damit sich das Teil schön um den Hals schmiegen lässt.
Ausgesprochen praktisch: da man immer irgendein Ende in ein Loch stecken kann, braucht man keine Tuchnadel, und man kann die Tragemethoden etwas variieren, die Pocken halten die Stellung fast von selbst.
Für Strickerinnen mit vielen Resten ein ideales Projekt, man kann für jedes Patch eine andere Farbe nehmen und spannende Strukturen aufbauen.
Auch für ein Kissen eine interessante durchformte Textur. Ansonsten halte ich den Nutzungsgrad des Musters für gering: bei einer Babydecke würde ich befürchten, das Kind bliebe mit den Fingerchen hängen, etwas Größeres beinhaltet auf Dauer einen Langeweile-Faktor und ein Oberbekleidungsstück aus dem Seepockenmuster ist sicher nichts für den Alltag, höchstens als Homewear, zumindest für mich, mit rubenesker Figur…
Das Garn, dochtartig gezwirnt, ließ sich wunderbar verarbeiten. Mir gefällt die „gedimmte“, fast pudrigeFarbgebung, auffällig, aber nicht aufdringlich. Prima ist auch, dass man mit zwei Spielnadeln ein praktisches Mitnahmestück hat.
Als Folgeprojekt habe ich wieder etwas in Arbeit genommen, das ich bereits im vergangenen September begonnen hatte. Mal sehen, ob ich dran bleibe.
Hier noch die Details
Garn :
- 300g Lang Jawoll Magic 6-fach
wobei 6-fach der falsche Ausdruck ist, das Garn hat eine dochtartige Struktur
Werkzeug und Zubehör:
- 2 Spielnadeln 4,5mm
Größe: pro Winkel ca. 65cm, also ca. 130 – 140cm Länge. Annahme: längt sich noch nach dem Waschen
Anmerkungen:
- keine, steht alles im Text
- oder doch: wenn man Sockenwolle nimmt, sollte man die Nadeln kleiner wählen, sonst haben die Pocken kein „Stehvermögen“, was ich schon wichtig finde, um diese schöne plastische Struktur zu erzielen.
Das Ding ist witzig! Und sehr Grande Dame.
Schön, dich hier zu lesen!
Ja, das Teil ersetzt zumindest wärmetechnisch einen Pelz 😉
Hast du schon überlegt zur großen Quiltausstellung hier zu sein?
Einfach klasse! Ich finde diese dreidimensionalen Strukturen sehr spannend. Schade, dass man das mit der Maschine nicht so einfach umsetzen kann. 😉
Darüber habe ich auch schon nachgedacht. KG habe ich ja nicht, aber auch glatt ist es durch die Umhängerei nicht trivial.
Letztlich ist es ein Quadrat mit ausgeschnittener Ecke, das sollte man auch mit Geradstrick hinbekommen. Bei einem Streifen habe ich das schon einmal aufgezeichnet. Für die Standfestigkeit muss die Maschenweite recht eng sein. Die Standfestigkeit bringt hauptsächlich den Effekt.
Ein feines Experimentierfeld. 😀