Mission erfüllt

Nun ist es abgeschlossen, das Projekt „Mission Missioni failed“. Aus der missratenen Umsetzung des Missoni-Vorhabens entstand die Tunika.
Es ist nun doch gelungen, die Ausschnitte ohne befürchtete Zerstückelungen oder Einsätze zu gestalten.
Dank der Elastizität, die einerseits durch die quergestrickten Krausrippen entsteht, und andererseits durch den optischen Raglanschnitt fällt der Ausschnitt ohne Formverlust in die richtige Position, besser gesagt: die Schultern liegen richtig, alles andere drapiert sich von selbst.

Begonnen hatte ich mit offenen Maschenanschlägen, und nach Beendigung der Teile habe ich die Maschen auf Nadeln stillgelegt. Praktischerweise konnte ich dann die Seitenteile mit weißem Garn abkettend zusammenstricken. Das wurde so gemacht, damit die Fügenaht aussieht, wie eine weiße Abstandsreihe. Die offen angeschlagenen Vorderteile nahm ich wieder auf Nadeln und fügte sie ebenfalls zusammen, indem ich die Maschen der beiden Nadeln zusammenstrickend abgekettet habe (three-needle-bind-off). Es gibt also nicht eine einzige genähte Naht.
Der Ausschnitt entstand so, indem ich vorne bis zum Ausschnittsbeginn zusammengestrickt habe, hinten das gleiche, nur etwas höher. Dann nahm ich alle Maschen auf eine Nadel und machte als Blende ein Rollkäntchen.
An die übrigen Kanten kamen ebenfalls Rollkäntchen, um einheitliche Abschlüsse zu haben.

Bei den violetten Teilen habe ich gebibbert, ob das Garn reicht, und hatte schon einen Plan B in der Hinterhand. Übrig blieben vielleicht noch 2m Garn. Vom Farbverlaufsgarn Evita sind noch 15g übrig, und vom Weiß habe ich bestimmt noch ein Kilogramm.

Die Aufnahmen zeigen die Tunika ungewaschen. Ich kann mir vorstellen, dass da noch einiges an Länge drin ist, was mich aber nicht stört. In jedem Fall kann ich das Stück zu Hosen oder luftigen Röcken (genau gesagt habe ich ohnehin nur einen) tragen. Durch die leichte A-Form passt sie sich gut an.

Heute trug ich die Tunika zu einer Geburtstagsfeier zusammen mit einer weiten weißen Leinenhose.
Gesagt hat aber keiner was. Entweder sie fiel nicht auf oder ich bin so für meine exotischen Stricksachen bekannt, dass sich keiner mehr wundert, wenn ich mit was Neuem ankomme.

Hier noch einige Bilder. Ich habe sie verkleinert, damit Besucher mit ungünstigem Internetzugang nicht zu lange warten müssen, bis sie etwas sehen können. Bei Ravelry wird es Bilder mit besserer Auflösung geben.

 

Muster: Anregung von Naditas Soo feminine
Garne :

  • ca. 300g Evita von Zitron (nicht mehr erhältlich), Farbe 940 (Reste)
  • ca. 150g Softsilk von Lana Grossa (Reste)
  • ca. 150g weiße Bambus-Viscose, ein Aktionsgarn von Lanartus

Werkzeug und Zubehör:

  • 4 Rundnadeln 3,5 mm (eine zum Stricken, die anderen zum Maschen stilllegen)
  • je 10 Sicherheitsnadeln in dunkel und hell als ambulante Maschenmarkierer

Größe: ca. Gr. 44, durch die Dehnbarkeit aber sicher tragbar von Gr. 42 – 46

Anmerkungen:

  • Von Naditas inspirierendem Modell wurde die Idee übernommen, allerdings umgerechnet für andere Machart (Tunika statt Jacke) und andere Maschenprobe.
  • Grundlage für die Berechnung war vor allem das vorhandene Garn, die Reste sollten verbraucht werden. Das ist auch gelungen, vom Lila ist gar nichts mehr übrig, von der Evita noch ca 15gr
  • Hinweis: das Muster ist sehr dehnbar: zumindest mit den unelastischen glatten Garnen längt es durch das Gewicht, die Breite variiert durch das querelastische Rippenmuster.

LanArta

2 Responses

  1. Ich freue mich über dein Lob, Petra!
    Die Angst hatte ich weniger vor dem Schneiden und Nähen als vielmehr davor, nicht rechtzeitig fertig zu werden. Und dann war die Aufregung umsonst, um mit einem neuen Stück prunken zu können.
    Da bewahrheitete sich: Eitelkeit sollte nicht die zuvörderst obliegende Motivation für eine Fertigstellung sein. Aber immerhin kann ich eine Altlast abhaken. Wenn es denn die letzte wäre …

  2. Die Tunika ist sehr schön geworden und passt perfekt! Deine Angst vor cut & sew ist aber absolut unbegründet. 😉 Das hättest du bestimmt hinbekommen. Schade, dass auf der Geburtstagsfeier keiner etwas dazu gesagt hat, aber wahrscheinlich ist es genau so wie du sagst, dass man von dir einfach ausgefallene Strickstücke gewöhnt ist.

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