Tiere live beobachten

Live-Tier-Webcams sind eine prima Gelegenheit, Zwei- und Vierbeiner zu beobachten, ohne ihre Lebensumstände wesentlich zu stören. Wie ich bereits früher berichtete, guckte ich gerne ins Storchennest im Luisenpark in Mannheim. Bedauerlicherweise wurde diese Webcam aufgrund technischer Probleme abgeschaltet.
Ganz in der Nähe gab es ebenfalls ein Storchennest auf dem Kirchturm, das das traurige Schicksal ereilte, nun verlassen zu sein. Von den fünf jungen Störchen überlebten erst zwei, diese erfroren jedoch trotz aufopfernder Fürsorge der Eltern im kalten Juni 2014. Seither ist das Nest leer.

Es kostet viel Aufwand, eine Kamera zu installieren, bevor das Nest besiedelt ist, und dann muss auch oft das Nest so hergerichtet werden, dass es stabil auf dem Untergrund haftet und nicht weg fliegt. Die Kamera soll die Tiere auch nicht stören. Es gibt viele Kameras, die Standbilder zeigen, aber die Live-Webcams sind natürlich spannender.

So bedauerte ich sehr, dass unsere Lieblings-Waldkamera in Estland ebenfalls abgeschaltet wurde. Dort konnte man Rehwild, Dachse, eine wilde Hundeart und Wildschweine beobachten, manchmal bis zu 20 Tiere auf einmal.
Bisweilen konnte man den Wildhüter erwischen, der Kartoffeln und Körner an spezielle Stellen verteilte. Zum Jahreswechsel 2014/2015 schrieben die Betreuer auf estnisch gute Neujahrswünsche auf eine Schneewand.
Hier kann man ein Video über eine Futterstelle anschauen.

Die Futterstelle ist nicht weit von einer Straße entfernt. Man hörte Autogeräusche und konnte bei gutem Wetter auch Schemen durch die entlaubten Bäume und Sträucher sehen. Aber meistens hörte man den Wind durch die Bäume rauschen und das Schmatzen und Grunzen der Wildschweine.
Überwiegend zeigten sich die Tiere in der Dämmerung, jede Gattung hatte ihre bestimmte Zeit für ihre Nahrungsaufnahme.

Als ich im vergangenen Jahr wieder die Wildfütterung beobachten wollte, gab es keine: die Kamera war nicht installiert worden. Man kann auf der entsprechenden Website nachlesen, was der Grund ist. Eine Schweineinfektion – die Afrikanische Schweinepest –  ist aufgetreten und man möchte die Population und die Verbreitung nicht erhöhen, indem man die Tiere füttert. In anderen Gegenden werden die Schweine gejagt, um die Epidemie einzudämmen, aber an den Futterplätzen nicht.

Nun sind drei der gewohnten Schauplätze weggefallen. Daher habe ich mich auf dieser WebSite aller Storchenkameras umgesehen, wo in meiner Nähe wieder Störche zu beobachten sind.
Bedauerlicherweise zeigen viele Kameras keinen Livestream, sondern Standbilder alle paar Minuten. Das ist für mich nicht so spannend. Gerade mal 20 km von hier, dem Ort Gottenheim, durch den ich auch öfter beruflich fahre, kann man schon jetzt beobachten, wie sich ein Storchenpaar dem Nestbau widmet.
Ich bin schon jetzt gespannt, ob und wann sich Nachwuchs einstellt. In der Regel schlüpfen die Störche Ende April, Anfang Mai, das heißt, ab Mitte/Ende März sollten die Gelege im Nest aufauchen.

LanArta

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